Biomethan kann ein Drittel aller Gasimporte aus Russland ersetzen!
EnviTec Biogas liefert Faktensammlung zur aktuellen Debatte
Lohne/Saerbeck, 28. April 2022 Russland stoppt die Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien. Auch Deutschland droht ein Lieferstopp. „Nun geht es darum, nicht nur die gesetzten Klimaziele schneller zu erreichen, sondern vor allem kurzfristig eventuelle Versorgungslücke zu schließen“, sagt Olaf von Lehmden, CEO des weltweit tätigen Biogas-Allrounders EnviTec Biogas. Dies könne jedoch nur dann gelingen, wenn alle vorhandenen Optionen genutzt werden und zwar mit der gesamten Bandbreite der Erneuerbaren Energien. „Biogas kann hierbei eine deutliche Rolle spielen - als flexibler Stromlieferant, grüner Treibstoff und wärmender Erdgas-Ersatz“, so von Lehmden weiter.
Hier die Fakten:
- Deutschland verbrauchte in den letzten fünf Jahren durchschnittlich rd. 914 TWh Gas jährlich
- Deutschland importierte durchschnittlich ca. 53% davon aus Russland, das sind rd. 489 TWh
- In Deutschland produzieren aktuell rd. 233 Biomethananlagen 10 TWh Biomethan (chemisch identisch zu Erdgas)
- Daneben produzieren 9.692 Biogasanlagen mit einer installierten Kapazität von 4.200 MWel Strom und Wärme und können rd. 10 Mio. Haushalte mit Strom versorgen. Bei Umstellung auf Gaseinspeisung könnten diese Anlagen 100 TWh Gas/ Jahr erzeugen. Die Bestandsanlagen könnten so in der Summe 110 TWh Gas im Jahr erzeugen.
- Kurzfristig können die Bestandsanlagen ca. 20 % mehr (132 TWh) produzieren.
- Mittelfristig sogar 160 TWh Biomethan nachhaltig bereitgestellt werden.
- 160 TWh entsprechen rd. 1/3 der Gasimporte aus Russland, mit der kompletten Wertschöpfung in Deutschland.
Tank oder Teller?
Wir haben in Deutschland rd. 17 Mio. Hektar (ha) landwirtschaftliche Nutzfläche; auf 877.000 ha wurde Mais für die Erzeugung von Biogas in 2021 angebaut (5,3%), das zur hocheffizienten und verbrauchsorientierten Strom- und Wärmeerzeugung in Deutschland genutzt wird.
Mit einer Million ha landwirtschaftlicher Nutzfläche könnten rd. 55 TWh Biomethan produziert und damit Erdgas substituiert werden. Daneben gibt es noch weitere ungenutzte Abfall- und Reststoffströme (u.a. Gülle, Hühnertrockenkot etc.), die nachhaltig für die Biogasnutzung erschlossen werden können.
Alleine die Reduzierung des Fleischkonsums in Deutschland auf ein von der Gesellschaft für Ernährung empfohlenes Maß würde bis zu 3 Mio. ha landwirtschaftliche Nutzfläche frei werden lassen! In der Betrachtung unberücksichtigt sind Flächeneinsparungspotentiale aus der Entsorgung von 18 Mio. Tonnen Lebensmitteln in Deutschland pro Jahr, die produziert, aber nicht konsumiert werden.
Der Klimawandel stoppt nicht:
Das diskutierte Aufschieben der Energiewende (Verzögerung Kohle- und Atomausstieg, Fracking Gas etc.) verstärkt die Auswirkungen des Klimawandels und erhöht den Handlungsdruck in den folgenden Jahren noch mehr!
- Biomethan spart schon heute jährlich 3,4 Mio. Tonnen CO2 ein.
- Mit dem schnelleren Ausbau sind jährlich Einsparungen von 40 Mio. Tonnen möglich.
- Biomethan ist jederzeit verfügbare, heimische, erneuerbare Energie, die signifikante Mengen russischen Gases substituieren kann.
Quellen:
Zahlen der Deutschen Energie Agentur DENA, Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH DBFZ, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. FNR und Biogasrat
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